Das überdimensionale Schilddrüsenmodell
Die Schilddrüse ist ein lappig gebautes Organ, das unterhalb des Kehlkopfs die Luftröhre umlagert und beidseits hinter der Luftröhre endet. Sie wiegt durchschnittlich etwa 20 bis 60 Gramm und nimmt im menschlichen Stoffwechsel eine wichtige Stellung ein.
Die Schilddrüse besteht aus zwei größeren Seitenlappen und einer schmalen Gewebebrücke, die die beiden Lappen vor der Luftröhre miteinander verbindet. Häufig zweigt von dieser Gewebebrücke auch ein pyramidenförmiger Fortsatz in Richtung des zum Kehlkopf gehörenden Schildknorpels ab. Dieser sogenannte Lobus pyramidalis ist ein Überbleibsel aus der embryonalen Phase der Schilddrüse und bildet sich normalerweise im Laufe der Embryonalentwicklung zurück.
Die Schilddrüse ist von zwei Bindegewebskapseln umgeben:
• Die innere Kapsel, die dem Organ direkt aufliegt, ist fest mit dem Bindegewebe der Schilddrüse verwachsen.
• Die äußere Kapsel steht mit der Kehlkopfmuskulatur und seitlich mit vielen wichtigen Gefäßen und Nerven in Verbindung. Auf der Rückseite grenzt sie an die Luftröhre.
• Zwischen der inneren und der äußeren Kapsel liegt lockeres Bindegewebe, in das unter anderem Verzweigungen von Schilddrüsengefäßen eingebettet sind.
Die äußere Kapsel liegt dicht am sogenannten Nervus laryngeus recurrens (auch kurz "Rekurrens" genannt), dem rückläufigen Kehlkopfnerven. Dieser Nerv steuert die inneren Kehlkopfmuskeln und spielt eine wichtige Rolle für die Stimmbildung.
Unter dem Begriff Schilddrüsenhormone versteht man jedoch im Allgemeinen nur die beiden Hormone T3 und T4, die in bestimmten Zellen der Schilddrüse (den Follikelepithelzellen) gebildet werden. Das Hormon Calcitonin hingegen bilden die C-Zellen (auch: parafollikuläre Zellen) der Schilddrüse, die zwischen den Follikelepithelzellen liegen.
Die Wirkung der Schilddrüsenhormone ist sehr vielfältig und teilweise mit den Aufgaben anderer Hormone eng verflochten. Zum einen beeinflussen sie den Stoffwechsel, zum anderen sind sie für Wachstum und Reifung des Körpers zuständig. So sorgen die Schilddrüsenhormone zum Beispiel dafür, dass der Körper zugeführte Nahrung schnell und gut "verwertet".
Schilddrüsenüberfunktion
Ist der Spiegel der Schilddrüsenhormone im Blut zu hoch (Schilddrüsenüberfunktion), steigt der Grundumsatz des Körpers stark an, sodass er mehr Energie verbraucht als gewöhnlich. Dies führt zur Gewichtsabnahme. Weitere Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion sind unter anderem Herzrasen und Nervosität.
Schilddrüsenunterfunktion
Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen (Schilddrüsenunterfunktion) wirkt sich nachteilig auf das Wachstum und die Entwicklung des Körpers aus. Gerade in frühen körperlichen Entwicklungsphasen, also während der Embryonalzeit und im Kindesalter, kann ein Mangel an Schilddrüsenhormonen zu schwerer körperlicher und geistiger Unterentwicklung führen. Daher ist in diesen Lebensphasen eine gesunde Funktion der Schilddrüse besonders wichtig. Eine ausreichende Versorgung mit Jod gewährleistet, dass das Organ genug Hormone bilden kann – Jodmangel dagegen ist eine häufige Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion.
Beim Erwachsenen entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion in der Regel schleichend, weshalb man lange keine Beschwerden bemerkt. Symptome zeigen sich erst, wenn die Unterfunktion stärker wird. Dann kommt es zum Beispiel zu Beschwerden wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und einer Gewichtszunahme.
Schilddrüsenvergrößerung
Kommt es durch andauernden Jodmangel zu einer krankhaften Schilddrüsenvergrößerung, auch Kropf oder Struma genannt, dehnt sich die Schilddrüse wegen des Platzmangels nach unten hin aus. Das kann unter Umständen die Luftröhre einengen und Beschwerden beim Atmen verursachen.
Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom)
Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom) ist ein seltener,bösartiger Tumor der Schilddrüse. Je nachdem, von welchem Zelltyp der Schilddrüse er ausgeht, unterscheiden sich die Behandlung und der Krankheitsverlauf.
Bei den medullären Karzinomen ist die Besonderheit, dass sie nicht aus Zellen entstehen, die für die Schilddrüsenhormone T3 und T4 zuständig sind. Das medulläre Schilddrüsenkarzinom entsteht aus den C-Zellen, die den Calciumhaushalt hormonell steuern, und kann gemeinsam mit anderen Tumoren (z.B. der Nebenniere) auftreten. Der Mediziner spricht dann von einem MEN-Syndrom ("multiple endokrine Neoplasie").
Zu Beginn der Erkrankung ruft der Schilddrüsenkrebs meist keine Symptome hervor – viele Betroffene bemerken ihn daher gar nicht. Liegt ein Schilddrüsenkarzinom vor, treten Beschwerden im Allgemeinen erst mit zunehmender Krankheitsdauer auf.
Manche Patienten ertasten den Tumor oder bemerken angeschwollene oder verhärtete Lymphknoten. Dies ist meist dann der Fall, wenn der Schilddrüsenkrebs bereits die benachbarten Halsregionen befallen hat. Drückt das Schilddrüsenkarzinom auf Luft- oder Speiseröhre, kommen Beschwerden wie Atemnot oder Schluckstörungen hinzu. Auch Heiserkeit ist ein mögliches Symptom, weil der Schilddrüsenkrebs die Nervenversorgung des Kehlkopfs beeinträchtigen kann.
Die Diagnose stellt der Arzt mittels bildgebender Verfahren wie Ultraschall und Szintigraphie. Ebenfalls wichtig ist eine Gewebeprobe (Biopsie). Je nachdem, wie sehr die entnommenen Krebszellen noch gesundem Schilddrüsengewebe ähneln, können Ärzte abschätzen, ob es sich um einen sehr aggressiven Tumor handelt oder nicht.
Die Behandlung von Schilddrüsenkrebs besteht vorwiegend kombiniert aus
• Operation,
• Bestrahlung und
• Hormontherapie.
Größe des Modells
Gewicht: 200 kg
Höhe: 2,00 m
Breite: 1,16 m
Länge: 2,31 m
Mindesttürbreite: 1,18 m
Mindesttürhöhe: 1,90 m